Wissenswertes


1. Wie alles begann

Die Idee

Wie weit kann man eigentlich laufen? Dieser Frage auf den Grund zu gehen, ist Sinn und Zweck des Laufes der Verrückten. Selbsterfahrung in kontrolliertem Rahmen. Die eigenen Grenzen kennen lernen! Jeder Pfadfinder und jede Pfadfinderin wandert bei Fahrten etliche Kilometer. Meist mit Gepäck und Verpflegung auf dem Rücken. Die Tagesetappen einer Fahrt sind recht unterschiedlich und hängen nicht zuletzt von der Fahrtengruppe ab. Und jedem wird es mal passiert sein, dass ein Bus verpasst ist oder der Tante Emma Laden des Ortes zu hat und man weiter laufen muss, obwohl schon die eigentliche Tagesstrecke getippelt wurde. Uff! Noch mal 15 Kilometer weiter in den nächsten Ort…
Aus diesem Hintergrund ist die Frage geboren, wie weit man wohl zu laufen vermag? Unser Nachbarbund, der Pfadfinderbund Kreuzfahrer, findet sogar noch eine historische Begründung für diesen Lauf: “Dereinst soll es sich bei Berlin begeben haben, dass ein Wandervogel eines schönen Morgens bei Steglitz aufbrach und nicht eher ruhte, als dass er die Sonne wieder hinter dem Horizont schwinden sah. Und siehe, er konnte auf eine stolze Strecke von sechzig Kilometer zurückblicken.” Logisch, dass Pfadfinder da etwas Abgedrehteres draus machen und die Vorgabe der Kilometer aufrundeten: Einhundert Kilometer klingt doch auch irgendwie besser, oder? Wenn man schon die Strecke verlängert, dann auch die Zeit! 24 Stunden gilt jetzt als Messlatte, die es zu unterschreiten gilt!

Die Umsetzung

Man nehme hundert einzelne Kilometerchen und reihe sie aneinander, suche eine möglichst schöne Strecke mit weichem Waldboden und wenigen Steigungen. Dann teile man diese hundert Kilometer in einzelne Etappen, die der zu erwartenden Leistung eines Läufers oder einer Läuferin entgegen kommen… Wir haben eine solche Strecke im Spessart gefunden. Eine alte Handelsstraße, die Birkenhainer Straße, läuft von Ost nach West quer hindurch. Sie hält sich dabei fast immer an einen Höhenzug und mündet vor Hanau in die Mainebene. Dort haben wir die Birkenhainer Straße weitergeführt, denn leider ist sie zu kurz…
Nach siebzig Kilometern überquert man bei Großkrotzenburg den Main und kann – wenn man denn kann – bis Dieburg durchlaufen.
Da wir ohne großes Gepäck laufen und jedem die Chance bieten möchten, behutsam an seine Grenzen heran zu laufen, sind entlang der Strecke etliche Stationen eingerichtet. Dort verpflegt man sich, kann essen, trinken und nötigenfalls die Klamotten und Schuhe wechseln. Ebenso kann man dort natürlich auch den Lauf abbrechen. Die Stationen folgen in immer kürzeren Abständen und ermöglichen somit jedem, immer noch ein kleines bisschen weiter zu laufen.

Nicht zu verachten

Da man sehr früh morgens mit dem Lauf beginnt (Uhr 2:30), wandert man direkt in den Tagesanbruch hinein. Man erlebt, wie die Natur langsam erwacht, sieht oftmals die Tiere des Waldes in der Morgendämmerung. Dabei läuft man durch die allerschönste Natur des Spessarts. Und selbst wenn man dann nach 50 Kilometern zur Mittagsstunde aufhört, hat man einen wunderschönen Spaziergang erlebt.© Lauf-der-Verrueckten.de

2. Voraussetzungen

So gut wie keine. Man sollte sich schon in einem gesundheitlich guten Zustand befinden. Lauf- und Wandererfahrung schaden nicht. Man sollte mit Wanderkarten etwas umzugehen wissen. Wir haben eigenes Kartenmaterial, das wir jedem zur Verfügung stellen. Darauf ist die Strecke deutlich markiert. Dennoch muss man das Bild der Karte auch in die Wirklichkeit übertragen können. Alles Weitere ist auf der Anmeldung und in den Informationen zum Lauf enthalten.

Wir freuen und auf Dich!© Lauf-der-Verrueckten.de

3. Die Strecke

Informationen zur Strecke findest Du auf der Seite Strecke

4. Die richtige Verpflegung eines Läufers

Jeder esse soviel er kann…
Von der Marschverpflegung eines “Verrückten”-Läufers

Was isst ein Läufer des “Lauf der Verrückten” denn so? Gute Frage. Antwort: Alles und nichts. Denn die Verpflegungskonzepte sind so unterschiedlich wie die jeweilige Empfindlichkeit des Magens! Der eine schwört auf Müsli-Riegel: alle 30 Minuten einen, macht bei voraussichtlichen 24 Stunden Laufzeit läppische 48 Riegel. Der andere isst lecker fettigen Nudelsalat und Schinkenbrote.

Was aber ist gut? Die Erfahrungen lehren Folgendes: Damit die Glykogenspeicher der Muskeln möglichst nicht geleert werden, führ’ Dir vor allem Kohlenhydrate zu: Müsli-Riegel, Bananen, Nudeln, Kartoffeln, Brot. Beilagen sind natürlich erlaubt; denk’ aber daran, dass der Magen allzu fettige und balaststoffreiche Nahrung mitunter nicht lange toleriert!

Trinken, trinken, trinken. Die Strecke ist lang und geschwitzt wird viel, bei warmem Wetter ist besonders darauf zu achten! Gut sind stille Mineralwasser, Fruchtsäfte (Achtung: Säure!), Tee. Isostar und Ähnliches ist prinzipiell auch gut geeignet, aber teuer und nicht nötig. Eine Überlegung wert ist die ständige Mitnahme einer immer wieder neu gefüllten 1/4 l-Flasche im Hüfttäschi.

Regelmäßig essen und trinken. Nicht erst auf den großen Hunger warten, sondern lieber öfter und dafür nicht so große Mengen Nahrung auf einmal zu sich nehmen. Einen Notriegel mitzunehmen, ist nie ein Fehler. Gerade für spätere, dann schwierige (weil zu später Stunde) Etappen sollte man an ein Leckerli denken. Da kann’s dann schon mal Schokolade oder Kekse geben, das kann unheimlich motivieren!

Gehe nach Deinem Appetit: Was esse ich gerne und vertrage ich auch? Lieber ein etwas fettiger Nudelsalat mit Appetit gegessen, als sich irgendwelche Kraftkonzentrate hineinzuwürgen. Plane genügend Mengen ein. Das ist ein sehr schwieriges Kapitel. Aber lieber nach dem Lauf der Verrückten noch ein paar Bananen und Riegel wieder mit heim nehmen, als bei km 50 “ohne” dazustehen. Denk’ auch an die Aufteilung der Lebensmittel auf die verschiedenen Versorgungsfahrzeuge. Wichtig ist noch zu wissen, dass wir mit vier verschiedenen Fahrzeugen die Stationen anfahren, d.h. Du musst Deine Verpflegung in vier “Päckchen” aufteilen.

Genauso musst Du Dir überlegen, was Du nach wie vielen Kilometern haben bzw. wechseln willst (z. B. Wander-/Joggingschuhe, frische Socken, frische Unterwäsche, div. Salben). Ja, hoffentlich fehlt nichts. Jetzt viel Spaß beim Überlegen, Ausprobieren und Tüfteln!

In etwa vertilgte Größenmengen eines “Finishers” im Jahre 1997:

  • 8 Bananen,
  • 12 Müsli-Riegel,
  • 2 Äpfel,
  • 150g Haferflocken,
  • 8 l Wasser und Säfte,
  • 250g Joghurt,
  • 500g Weißbrot, mit magerem Aufschnitt und Salat belegt.

© Lauf-der-Verrueckten.de

5. Ein bisschen Statistik

Gesamt

Seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen der Laufstatistik (1996-2016) sind 696 unterschiedliche Läufer in insgesamt 1132 Läufen in 1053233 Minuten (104 Wochen 3 Tage 9 Stunden 53 Minuten) 76201,7 Kilometer weit gelaufen. Das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,34 km/h.
Jeder Teilnehmer ist also im Durchschnitt 67,3 km weit gekommen!

Lauf der Verrückten 2006

2006 sind 70 Läufer 4732 km weit in 69507 Minuten (48 Tage, 6 Stunden, 27 Minuten) gelaufen.
Im Durchschnitt ist jeder Läufer also 67,6 km in 16h 33min mit einer Geschwindigkeit von 4,08 km/h gelaufen.

Lauf der Verrückten 2007

2007 sind 54 Läufer 3361 km weit in 47011 Minuten (32 Tage, 15 Stunden, 31 Minuten) gelaufen.
Im Durchschnitt ist jeder Läufer also 62,25 km in 14h 31min mit einer Geschwindigkeit von 4,29 km/h gelaufen.

Lauf der Verrückten 2008

2008 sind 45 Läufer 3408 km weit in 47105 Minuten (32 Tage, 17 Stunden, 5 Minuten) gelaufen.
Im Durchschnitt ist jeder Läufer also 75,75 km in 17h 26min mit einer Geschwindigkeit von 4,34 km/h gelaufen.

Lauf der Verrückten 2009

2009 sind 67 Läufer 3270 km weit in 45818 Minuten (31 Tage, 19 Stunden 38 Minuten) gelaufen.
Im Durchschnitt ist jeder Läufer also 48,8 km in 11h 24min mit einer Geschwindigkeit von 4,28 km/h gelaufen.

Lauf der Verrückten 2016

2016 sind 84 Läufer 6202 km weit in 83408 Minuten (57 Tage, 22 Stunden, 8 Minuten) gelaufen.
Im Durchschnitt ist jeder Läufer also 73,83 km in 16h 33min mit einer Geschwindigkeit von 4,46 km/h gelaufen. Es gab 2016 32 Finisher.

Stand: 2.6.2016